Das Kolleg für Fremdsprachenlehrer in Toruñ


Allgemeine Information

Geschichte

Aktivitäten über den Unterricht hinaus

Deutsche Abteilung

Allgemeine Information

Das Toruner staatliche Kolleg für Fremdsprachenlehrer bildet künftige Fremdsprachenlehrer in den drei Fachrichtungen Deutsch, Englisch und Französisch aus. Dabei wird der Sprachunterricht in den Fremdsprachen gehalten, und auf Polnisch der Block Psychopädagogik mit einigen Fächern. Sowohl in der englischen als auch in der deutschen Abteilung gibt es ein Tages- und ein Abendstudium, in der französischen Abteilung nur das Tagesstudium. Die Ausbildung dauert 3 Jahre (6 Semester) und ist im Tagesstudium kostenlos. Derzeit sind etwa 350 Studenten eingeschrieben. Als Grundlage der Ausbildung dienen Lehrpläne, erstellt von den jeweiligen Lehrkräften in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Lehrkräften der UMK (Nikolaus-Kopernikus-Universität).
Die Absolventen erhalten ein Abschlussdiplom oder können unter gewissen Voraussetzungen das Lizenziat der UMK erwerben. Die UMK, die das Kolleg methodisch-didaktisch betreut, ermöglicht den Absolventen die Fortsetzung des Studiums, das zum Magister führt.
Den Studenten und Mitarbeitern des Kollegs steht eine reich ausgestattete Bibliothek mit einem Lesesaal und einer Mediothek zur Verfügung. Im Computerraum haben sie Gelegenheit, ihre eigene methodische und technische Werkstatt zu gestalten, unterstützt durch spezielle Computerkurse.
Von dem hohen Niveau des Unterrichts an unserem Kolleg zeugen die Leistungen unserer Absolventen, der bereits mit Erfolg an Schulen Tätigen und der an der UMK oder anderen Lehrstätten im In- und Ausland Weiterstudierenden.

Geschichte

Das Toruner Kolleg war eines der ersten in Polen, die vom Bildungministerium angesichts der ungeheuren Nachfrage nach Fremdsprachenlehrern ins Leben gerufen wurden. Sie waren ein Pionierprojekt und sehr rasch, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten, fanden sie ihren Platz im polnischen Bildungssystem. Im Laufe ihrer kurzen Geschichte erwiesen sie sich als durchaus im Stande, kompetente Lehrer auszubilden, die von den Schuldirektoren gern beschäftigt werden. Die Mauern des Kollegs hat bereits der 12. Jahrgang verlassen, was über 1000 qualifizierte Lehrkräfte bedeutet. Von Anfang an ist die Devise der Kollegien ein hohes Ausbildungsniveau. Den didaktischen Kader bilden Lehrer von höchster Qualifikation, die sich ständig weiterbilden, sowie ausländische Lehrkräfte, die Spezialisten im Unterrichten ihrer Muttersprache als Fremdsprache sind. Von der hohen Reputation, deren sich das Kolleg erfreut, zeugen die große Zahl und das hohe Niveau der Kandidaten bei der jährlichen Aufnahmeprüfung.
Im laufenden Jahr 2005 wird das Kolleg sein 15. Bestehen begehen.

Aktivitäten über den Unterricht hinaus

Das Kolleg kümmert sich auf vielfältige Weise um die Lehrerfortbildung, wozu namhafte Personen in der Lehrerausbildung zu Vorträgen, zur Durchführung von Seminaren, workshops oder Kursen über Sprachendidaktik eingeladen werden. In diesem Sinne führen wir in Zusammenarbeit mit dem Toruner Beratungs- und Lehrerweiterbildungszentrum Kurse zur Fortbildung von Englischlehrern durch und organisieren Konferenzen über Methodik.

Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem British Council. Als eine der gemeinsamen Aktivitäten wird jährlich ein workshop für Englischlehrer an nordpolnischen Kollegs durchgeführt, das den Lehrplänen an den Kollegs gewidmet ist. Auch mit linguistischen Verlagen werden regelmäßig workshops zu methodischen Fragen durchgeführt, die auch interessierten Lehrkräften aus Torun und Umgebung offen stehen. Für das Schuljahr 2005/2006 sind Sprachkurse für eine breite Zielgruppe geplant.

In Zusammenarbeit mit der Botschaft der Vereinigten Staaten in Warschau organisierte das Kolleg für Lehrer zwei Konferenzen über amerikanische Geschichte, Kultur und Literatur. The American City: Past and Present (2003) war als erste Konferenz der Geschichte und der Gegenwart amerikanischer Städte gewidmet. Beim zweiten Treffen, Negotiating Identity: What does it mean to be American (2004), beschäftigte man sich mit den Identitätsproblemen in der multikulturellen Gesellschaft Amerikas. An beiden Konferenzen nahmen Referenten aus den USA und polnischen Universitäten sowie etwa 50 Kolleglehrer aus ganz Polen teil.

In Zusanmmenarbeit mit dem Toruner Fortbildungszentrum geben wir die Kollegzeitschrift Silva Rerum heraus, die im Schuljahr 2004/2005 die Nummer ISSN erhielt. Mit dieser Zeitschrift zielen wir auf einen breiteren Leserkreis ab, dem die Probleme der Erziehung und Bildung am Herzen liegen. Wir sind davon überzeugt, dass sich unter ihnen Lehrer, Erzieher, Studenten und Schüler befinden. Wie der Name der Zeitschrift verrät, beabsichtigen wir, unterschiedliche Themen anzureißen, mit besonderer Betonung auf Methodik und Didaktik, auf Erziehungsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen, auf Schulschwierigkeiten, nicht zuletzt auf Probleme der Arbeit von Lehrern und Erziehern. Um den Lesern ein solides Wissen zu vermitteln, wollen wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, u.a. der Psychologie, Pädagogik und Methodik. Damit unsere Zeitschrift dem Erfahrungsaustausch zwischen Lehrern und Studenten dient, wollen wir alle, denen die Qualität der Bildung an den polnischen Schulen am Herzen liegt, zur Äußerung auf den Seiten von Silva Rerum ermutigen.

Seit vielen Jahren hat am Kolleg das Komitee für die Deutsch-Olympiade des Kreises seinen Sitz, das die 1. und 2. Etappe der Olympiade für die Mittelschulen organisiert. Auch organisieren wir gemeinsam den Deutschwettbewerb an den Gymnasien.

In der Bibliothek des Kollegs wurde unter der Schirmherrschaft des Goethe-Instituts in Warschau die Mediothek Primar eingerichtet, die für den frühen Deutschunterricht Fachliteratur, die neuesten Lehrwerke und didaktisches Material bereit stellt. Dort führen die Kolleglehrer Methodikberatungen für Deutschlehrer in der Wojewodschaft durch.

Am Kolleg finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, wie der Tag der Frankophonen und der Spanische Tag statt.

Ein interessantes Unterfangen in der deutschen Abteilung stellt das Projekt Erlebnispädagogik dar. Seit 6 Jahren nehmen die Studenten des 2. Studienjahres im Rahmen des Methodikunterrichts an einem 20-stündigen workshop teil, das in der 2. Maihälfte in der Tucheler Heide stattfindet. Es wird von unserem Kollegen, K. Szupryczyñski M.A. durchgeführt, der dafür ein eigenes Programm für unsere Studenten entwickelt hat.

Es gibt auch eine Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern, darunter die Internetprojekte, die von Studenten der deutschen Abteilung im Rahmen eines Wahlseminars mit ausländischen Partnern gestaltet werden.

Unsere Studenten können zudem im Rahmen des Sokrates-Programms als Sprachassistent in verschiedene Länder der EU reisen. In den letzten Jahren gelang es ihnen, die Geheimnisse des Fremdsprachenunterrichts in Belgien, Spanien, Italien und sogar auf Zypern kennen zu lernen.
(Übersetzung: Waldemar Kolinski/Ruth Ebeling)

DEUTSCHE ABTEILUNG

Das Studium dauert 6 Semester und umfasst sprachpraktischen, pädagogisch-methodischen und philologischen Unterricht. Im Laufe des Studiums absolvieren unsere Studenten ein Schulpraktikum (insgesamt 150 Stunden), während dessen sie praktisch auf die Ausübung ihres künftigen Berufs vorbereitet werden. Im Rahmen des philologischen Unterrichts machen sich die Studierenden mit der deutschen Literatur, Geschichte und Kulturkunde bekannt, nehmen an literatur- und sprachwissenschaftlichen sowie landeskundlichen Seminaren teil. Im sprachpraktischen Unterricht legen wir einen sehr großen Wert auf Vervollkommnung der sprachlichen Kenntnisse, auf ständige Schulung der Redegewandtheit und Ausdrucksfähigkeit.
Unseren Studenten wird auch die Möglichkeit geboten, eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen (Englisch, Französich, Spanisch - als Zweitsprache zur Wahl), der Unterricht dauert 4 Semester je 4 Stunden pro Woche.
Im 3. Studienjahr verfasst jeder Student/jede Studentin unter Betreuung eines Kollegdozenten eine Diplomarbeit, die notwendige Voraussetzung für den erfolgreichen Kollegabschluss ist. Die Diplomarbeit soll eine Reihe von methodisch-didaktisch begründeten Unterrichtsentwürfen enthalten, die anschließend kommentiert und evaluiert werden. Mit ihrer Diplomarbeit sollen die Studenten beweisen, dass sie während des Studiums ein umfangreiches sachliches Wissen in pädagogischen Fächern erworben haben; eigene Meinungen und Behauptungen sollen mit Hilfe von entsprechenden, korrekt angeführten Zitaten aus der Fachliteratur begründet werden. Die Diplomarbeit wird in der Zielsprache geschrieben. Die Diplomarbeit kann einen - vom jeweiligen Studenten selbständig gewählten - Bereich betreffen: z. B. Grammatik, Lexik, Phonetik (Auspracheschulung), Landes- oder Kulturkunde, Literatur; es kann auch eine interdisziplinäre Arbeit konzipiert werden, oder eine solche, in der der Autor/die Autorin die besondere Rolle der Entwicklung einer gewählten Fertigkeit (z. B. in Abhängigkeit vom Alter der Schüler oder von ihrem Sprachniveau) zu begründen versucht; die Diplomarbeit kann auch einen analytischen oder konfrontativen Charakter haben (es kann z. B. die Unterrichtsarbeit mit zwei verschiedenen Altersgruppen verglichen werden - eine ähnliche Thematik wird in der Grundschule und in der Oberschule eingeführt, der Autor/die Autorin bespricht alle Unterschiede, die in der Schulpraxis aufkommen können); akzeptiert werden auch "Forschungsarbeiten" oder Projekte.
Detalierten Studienplan für die deutsche Abteilung finden Sie hier.